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Eine Brücke als Grafik dargestellt
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Eine Brücke von der Uni zur Wirtschaft

Tiroler Wirtschaft, Juni 2025

CAREER SERVICE. Eine Säule des Relationship Managements der Universität Innsbruck verbindet die Universität und das Berufsleben. Der Career Service unterstützt Studierende beim Schritt in die Praxis. Gleichzeitig finden Unternehmen über diesen Weg hochqualifizierte Talente für vielfältige Positionen.

Der Universität wird mitunter vorgehalten, sie sei ein Elfenbeinturm: abgeschieden vom wirtschaftlichen Alltag und zu wenig auf die praktischen Anforderungen des Berufslebens ausgerichtet. Dieses Bild ist zwar verbreitet, entspricht aber nicht der Realität an der Universität Innsbruck. Das Relationship Management vereint unter seinem Dach drei zentrale Säulen, die Brücken in beide Richtungen bauen: Der Career Service, das Alumni-Netzwerk und den Förderkreis 1669. Während das Alumni-Netzwerk ehemalige Studierende langfristig mit der Universität verbindet und der Förderkreis 1669 das Innovations- und Startup-Ökosystem fördern will, hat sich der Career Service zur Aufgabe gemacht, Studierende und Absolvent:innen frühzeitig für den Arbeitsmarkt fit zu machen und gleichzeitig Unternehmen den Zugang zum akademischen Nachwuchs zu erleichtern.

Career Service: Von der Vorlesung in den Job
Der Career Service ist eine zentrale Servicestelle für Studierende, Absolvent:innen und Unternehmen gleichermaßen. Es bündelt alle Angebote rund um Praktika und Berufseinstieg. Studierende und Absolvent:innen erhalten umfassende Beratung und Vorbereitung in Form individueller Coachings und Workshops, in denen Themen wie Lebenslauf-Check, Bewerbungsgespräche und Berufsorientierung behandelt werden. Gleichzeitig gewährleistet der Career Service Vernetzung, indem er Karriereveranstaltungen mit der Möglichkeit zu Arbeitgeber:innen-Präsentationen organisiert, bei denen Studierende direkt mit potenziellen Arbeitgeber:innen ins Gespräch kommen können. Dazu kommt ein leistungsfähiges Praktikums- und Stellenportal. „Der Career Service stellt mit diesen Angeboten die Vermittlung zwischen Universitätsalltag und beruflicher Praxis sicher, damit Bachelor-, Master- und PhDAbsolvent: innen ihren Studienabschluss nicht nur als reines Faktenwissen wahrnehmen, sondern als breit gefächertes Kompetenzprofil, das den Anforderungen moderner Unternehmen in Tirol und darüber hinaus entspricht“, betont Koordinatorin Annemarie Larl-Wolf.
Neben diesen klassischen Formaten bietet der Career Service einen Überblick über weitere relevante Angebote an der Universität, die den Übergang in die Arbeitswelt erleichtern. Mit dem „Kompetenz-Check“ können Studierende ihre Fähigkeiten und beruflichen Stärken reflektieren und so ein klareres Bild vom eigenen Profil gewinnen. Wer unternehmerisch denkt, findet im Bereich „Entrepreneurship & Karriere“ erste Impulse, wie sich unternehmerische Ideen systematisch weiterentwickeln lassen. Für Studierende mit konkreten Gründungsideen steht darüber hinaus mit dem „InnCubator“ eine eigene Innovationsplattform zur Verfügung – ein Gemeinschaftsprojekt der Universität Innsbruck und der Wirtschaftskammer Tirol, das Start-ups bei den ersten Schritten begleitet. In einem monatlichen Newsletter wird laufend über Aktuelles rund um die Themen Beruf und Arbeit informiert.

Akademiker:innen: Spezialisten UND Allrounder
Oft wird übersehen, dass Akademiker:innen nicht nur ausgefeilte Fachkenntnisse mitbringen, sondern im Rahmen ihres Studiums auch die in den Betrieben gefragten Soft Skills entwickelt haben. Die Erfahrungen zeigen, dass ein Hochschulstudium nicht nur Fachwissen schult, sondern auch Schlüsselkompetenzen wie Problemlösungsfähigkeit, Projektorganisation und das eigenverantwortliche Erarbeiten komplexer Sachverhalte fördert. „Akademiker:innen sind somit Spezialisten und Allrounder zugleich“, unterstreicht Annemarie Larl-Wolf. Im Career Service lernen Studierende beispielsweise, wie sie ihre Abschlussarbeiten in konkrete Skills für Unternehmen übersetzen. Präsentationstraining und Teamwork-Übungen in Lehrveranstaltungen stärken ihre Sozialkompetenz. Gerade in kleinen und mittleren Betrieben (KMU) ist es oft genau diese Kombination aus Spezialwissen und Generalistenfähigkeiten, die Mitarbeitende besonders wertvoll macht.
Auch außerhalb klassisch wissenschaftlicher Positionen ist der Einsatz von Akademiker:innen für viele Unternehmensbereiche lohnenswert. Forschungskompetenz, die im Studium erworben wurde, lässt sich direkt in Controlling, Prozessoptimierung, Marktforschung oder Entwicklungsabteilungen übertragen. Personalabteilungen profitieren ebenso von analytischer Sorgfalt und methodischer Kompetenz wie Einkaufs- und Produktmanagement, Qualitäts- oder Umweltmanagement. Überall dort, wo analytisches Denken, Datenanalyse oder systematische Projektarbeit gefragt sind, können Akademiker:innen ihr Knowhow einbringen und so dazu beitragen, Abläufe zu verbessern oder Innovationen voranzutreiben.

Praxisnutzen für die Tiroler Betriebe
Für Tiroler Betriebe ist der Career Service damit eine wichtige Ressource, um gezielt Talente zu rekrutieren und langfristig zu binden. Bereits im Rahmen von Praktika gewinnen Unternehmen frische Impulse: Studierende bringen aktuelle Theorien und Methoden mit und unterstützen mit diesem ergänzenden Blickwinkel Projekte. Gleichzeitig haben Betriebe die Möglichkeit, frühzeitig zu prüfen, welche Studierenden nach kurzer Einarbeitungszeit bereits wertvolle Beiträge leisten. „Auf diese Weise entsteht oft eine Win-win-Situation: Die Studierenden sammeln Praxiserfahrung, Unternehmen erhöhen ihre Projektkapazität – und der spätere Eintritt in den Betrieb gelingt deutlich schneller, weil sich beide Seiten bereits kennen und schätzen“, erklärt der Leiter des WKBildungsconsultings, Wolfgang Sparer.
In einem Arbeitsmarkt, in dem Fachkräftemangel und Digitalisierung im Wettbewerb stehen, ermöglicht der Career Service eine vorausschauende Personalplanung: Arbeitgeber:innen können frühzeitig Kandidat:innen mit passendem Studienhintergrund und Profil finden und gezielt ansprechen. Dabei zeigt sich, dass Absolvent:innen aus Geistes- und Sozialwissenschaften oft für Betriebe ebenso wertvoll sind, wie jene aus klassischen Ingenieur- oder Wirtschaftsstudien, weil sie ihr Denken flexibel an neue Fragestellungen anpassen, sich rasch in interdisziplinären Projektteams integrieren und kreative Lösungsansätze beisteuern können. Somit bietet der Career Service Zugang zu einem breit gefächerten Pool an Fachkräfte-Nachwuchs, der auf die individuellen Bedürfnisse eines Unternehmens zugeschnitten ist.

Fazit
Damit die Universität und die Wirtschaft künftig noch enger zusammenwachsen, gilt es, gegenseitige Berührungsängste abzubauen und den akademischen Nachwuchs in seiner ganzen Vielfalt wahrzunehmen. Der Career Service der Universität Innsbruck leistet hier Pionierarbeit: Es ist die Drehscheibe, über die Studierende aller Fachrichtungen in die Praxis gelangen – und über die Unternehmen Fachkräfte mit breitem Kompetenzprofil entdecken können. Damit leistet der Career Service einen wesentlichen Beitrag, um Wissen in Wachstum zu verwandeln.

Quelle: Den Originalartikel finden Sie in der Tiroler Wirtschaft auf Seite 48.

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